Segeltörn in Kroatien im September 2013

Was macht man, wenn man bereits eine Pauschalreise, eine Kreuzfahrt, Rundreise und Städtereise gemacht hat und mal was Neues entdecken möchte? Na klar, einen Segeltörn! Das dachte ich mir, als ich zu dieser Reise zusagte. Für unseren Trip hatten wir im Bekanntenkreis einen eigenen Skipper (Kapitän), diesen kann man aber selbstverständlich auch dazu mieten. Vor der Reise gab es noch einige Dinge, die ich mir anschauen musste, wie zum Beispiel die Knoten. Voller Vorfreude übten wir diese Knoten und schauten uns Bilder und Videos  von vergangenen Segeltörns an. Im September war es dann endlich soweit! Es geht los!

Da wir mit 10 Personen reisten, fuhren wir mit der Bahn zum Flughafen. (Für mich das erste Mal mit der Bahn zum Flug!) Ich war wirklich erstaunt, wie einfach dies ist und kann jetzt ruhigen Gewissens sagen, dass das jeder unserer Gäste hinbekommt :-). Am Flughafen angekommen war die nächste Neuheit: Die "Check-In Automaten" der Lufthansa. Da wir den Online-Check In bereits am Vorabend getätigt hatten, mussten wir nur noch die Flugscheine ab scannen und unseren Koffer einem Laufband überlassen. Dann nur noch durch die Sicherheitskontrolle und schon ging es zum Flugzeug.

In Zadar, in Kroatien, kamen wir bereits gegen Mittag an. Nachdem wir unsere Apartments bezogen hatten, gingen wir in die wunderschöne Altstadt, die von sehr vielen alten Kirchen und Denkmälern geprägt ist. Auch die AIDAaura war an diesem Tag in Zadar und ragte zwischen den Gebäuden heraus. Wir sahen, wie die vielen AIDA Gäste am späten Nachmittag die Stadt verließen. Am Abend aßen wir in einem der zahlreichen Restaurants. Frische Fischgerichte, Meeresfrüchte und auch Steaks standen auf der Speisekarte, als Beilage 3 kroatische Musiker, die traditionelle Lieder sangen. Zum Schluss noch einen Slibowitz und dann ging es zurück ins Zimmer.

Am nächsten Morgen ging es gleich nach dem Frühstück los. Mit gepackten Koffern starteten wir in Richtung Sukosan, zum Yachthafen. In 3 Gruppen teilten wir die Aufgaben Schiffanmietung, Wocheneinkauf und Gepäckverteilung. Gegen Mittag ging es dann endlich auf unser Schiff, die „Papalina“. Nachdem wir alle Koffer ausgepackt und gut verstaut hatten, ging es los zur ersten Fahrt. Wir fuhren aus dem Hafen und drehten einige Runden um das Schiff kennen zu lernen und zu überprüfen, ob alle Instrumente funktionieren. Als die Dämmerung eintrat fuhren wir schnell wieder in den Hafen um dort zu Abend zu essen.

Los ging es um 10 Uhr, direkt nach dem Frühstück. Der Weg führte Richtung Südosten. Leider stand der Wind ziemlich still und das Segelvergnügen ließ noch auf sich warten. Unter Motor fuhren wir viele Seemeilen und genossen das wunderschöne sonnige Wetter. Vorbei an vielen Untiefen, entdeckten wir die erste, die einem Schiff zum Verhängnis wurde. Ein älteres Wrack ragte aus dem Meer heraus und einige Boote hatten sich darum versammelt um zu schnorcheln und zu tauchen. Interessant waren auch die vielen Fische, die immer mit dem Schiff schwammen.

Am Montag hatten wir dann Glück mit dem Wetter, es wurde so windig, dass wir endlich raus aufs Meer fahren konnten und die Segel setzen konnten. Während man oben an Deck beinahe vom Schiff gefegt wurde, konnte man sich unten in der Kajüte kaum auf einer Stelle halten. Die Gegenstände, die wir nicht zuvor gesichert hatten, flogen nun kreuz und quer durch den Raum. Und kaum waren die ersten Seemeilen bei diesem Seegang zurück gelegt, dachten sich 2 Crew-Mitglieder, dass sie mal die Fische füttern könnten. Bei einer Krängung von etwa 45° wohl auch kein Wunder. Am Abend suchten wir uns eine ruhige, abgeschirmte Bucht. In dieser Bucht gab es gefühlte 100 kleine Inseln. Eine von Ihnen besuchten wir dann mit unserem kleinen Schlauch-Motor-Boot. Wir kletterten hinauf

Mein Resultat aus dieser Reise ist: Man wird schwer seekrank, aber nach solchen Nächten auf einem Schiff kann man Tage lang nicht gerade laufen. Es ist sehr interessant und lustig, wie man selbst wenn man bereits 2 Tage zuhause ist immer noch Probleme mit dem Gleichgewicht hat. Ich habe nie gedacht, dass es so etwas wie eine Landkrankheit gibt. Eine Erfahrung ist solch eine Reise auf jeden Fall für die wert, die auf der Suche nach etwas Neuem sind. Ich durfte kennen lernen, dass nicht jede Kreuzfahrt eine Reise von A nach B ist, denn beim Segeln bestimmt man seine eigene Route und kann sofort entscheiden, wo man Halt macht. Die vielen Einheimischen, die wir bei dieser Reise kennen gelernt haben, als wir abends in verschiedensten Buchten an Land gingen, waren alle super freundlich. Viele dieser Personen sprechen teilweise sogar deutsch und freuen sich, wenn man mit Ihnen ein paar Worte spricht. Kroatien habe ich als das „Land der 1000 Inseln“ kennen gelernt. Es ist sehr vielseitig. Auf der einen Seite hat es sehenswerte Altstädte mit vielen Ruinen und alten Kirchen, auf der anderen Seite die moderne Architektur. Wiederum gibt es viele grün bewachsene und sehr viele kahle Inseln, auf der nichts wächst. Die Tierwelt ist sehr vielseitig. Allein beim Schnorcheln habe ich Seeigel, Seegurken, Quallen sowie viele Arten der bunten Fische sehen können.  Auch Delphine sind bei gutem Wetter keine Seltenheit und können mit ein wenig Glück sogar mit dem Schiff spielen und nebenher schwimmen. 

auf die Spitze der kleinen Insel um den Sonnenuntergang anzusehen. Auf dem Weg entdeckten wir einen Esel und einige Ziegen, die scheinbar die einzigen Bewohner dieser kleinen Insel waren.

Am nächsten Tag starteten wir auf eine längere Reise, mit dem Ziel vor Augen, am Mittwoch bei den Krka Wasserfällen zu sein. Nach einigen Meilen machten wir mehrere Pausen um das schöne Wetter zu genießen und auch mal im Meer baden zu können. Einige ließen sich hinter unserem Schiff hinterher ziehen, indem die Bojen von Bord geworfen wurden. Mittler weile fuhren wir durch eine Sand-Wüsten Landschaft, die mich sehr an Ägypten erinnerte. Die kleinen mit Hügeln besetzten Inseln waren kaum bewachsen und stachen mit einem penetranten Gelb-Ton aus dem türkis-blau schimmernden Meer hervor. In der Nacht vom Dienstag auf den Mittwoch zog unerwartet ein schwerer Sturm auf. Das Schiff wippte hin und her und man hatte regelrecht Angst, dass sich das Boot von der Boje reißt. Nachdem man sich an die Schaukelei gewöhnt hatte, klappte auch das Schlafen wieder ganz gut.

Mittwoch! An diesem Tag fuhren wir bereits sehr früh los. Punkt halb 6 ging der Motor an, der uns aus der Bucht beförderte. Entlang wunderschöner enger Wege zwischen den Landzungen schlängelten wir uns in Richtung Sibenik. Man kann sich das nicht vorstellen, wie wenig Platz eigentlich unter deutschen Brücken ist für die Flussschiffe, die darunter durch fahren. In Kroatien nimmt man die Beschilderung nicht ganz so ernst, weshalb wir bei einer Unterführung ein wenig Angst um unseren Mast hatten. Aber alles klappte und wir kamen gegen 12 Uhr an. Schnell das Schiff abgestellt gingen wir zur Fährstation, die uns zu den berühmten Winnetou-Wasserfällen (Nationalpark Krka) bringen sollte.

Das erste was im Nationalpark auffiel, es waren sehr viele Menschen in Badebekleidung da. Denn im ersten Wasserfall darf man sogar baden. Zahlreiche Menschen versammelten sich um diesen angestauten See und sahen den anderen Personen beim Baden zu. Wir starteten unsere Wanderung um den Nationalpark und entdeckten dabei die alte Kunst der Wasserwerke. Ohne moderne Technik erzeugten die Bewohner dieses Ortes damals schon mit der Kraft des Wassers Strom, indem riesige Wasserräder zum Einsatz kamen. Die wunder schöne Landschaft fasziniert mich heute noch.

Leider ging es am Donnerstag schon wieder auf den Rückweg, was für uns bedeutete, dass wir nur noch einen Tag auf See sein konnten. Wir versuchten bei geringem Wind noch einmal zu segeln, da wir nicht die ganze Zeit unter Motor fahren wollten. Am Abend erlebten wir den wunderschönsten Sonnenuntergang der ganzen Woche, denn diese tauchte bei super Wetter direkt in das Meer.

Am Freitag waren wir schon sehr früh kurz vorm Ziel und wollten deshalb noch ein wenig das Gefühl bewahren, auch Badeurlaub zu haben. Wir machten Stopp in einer Bucht kurz vor Zadar. Es stellte sich heraus, dass diese Bucht ein Campingplatz beinhaltete. Mit dem Schlauchboot fuhren wir an Land um nach Lebensmitteln zu fragen, die für das Abendessen bestimmt waren. Zu unserer Überraschung konnten dort alle deutsch und waren unbekleidet. Es war sehr schnell klar, dass wir auf einem der vielen FKK Campingplätze gelandet waren, die bei Deutschen, Österreichern und Schweizern sehr beliebt sind. Am späten Nachmittag mussten wir dann leider wieder in den Hafen zurückkehren und das Schiff ausräumen. Im Hafen gingen wir am Abend in eine Art Zelt, in dem ein Fest abgehalten wurde, welches scheinbar jedes Wochenende dort stattfindet.

Um 5 Uhr in der Nacht ging das Taxi zum Flughafen. Zurück über Zagreb mit der Propeller-Maschine. Mein Vertrauen, in dieses Flugzeug war nicht all zu groß als ich einstieg. Ich war erleichtert, als wir in Zagreb in ein normales Flugzeug umsteigen durften.